Dialekt und anderes
Franz Lanthaler
Happfiich
Tierisches 2: Bezeichnungen für Kleinvieh
Neben dem Rind war das Happfiich ebenfalls von großer wirtschaftlicher
Bedeutung. Der erste Teil des Wortes kommt vom lateinischen caput
(Kopf). Mit Happ wurden Ziegen und Schafe, also das Kleinvieh,
kollektiv bezeichnet, nach der Art, wie sie gehandelt wurden: sie wurden
nämlich im Großhandel iiberhaps – wie man sieht, ist da wieder das
Wort Happ drinnen – gekauft, auf Latein per capita
(kopfweise). Das
heißt, dass man nur die Köpfe zählte und nicht den Wert der einzelnen
Tiere abschätzte.
Dieses Kleinvieh lieferte den Bergbauern wertvolle Lebensgrundlagen: beide lieferten Fleisch, dazu die Ziege den ganzen Sommer über Milch und das Schaf gab die für die Kleidung wichtige Wolle.
Die Ziegen sollten einige Wochen vor Ostern kitzn, damit man die Kitze, die nicht giziiglt wurden, an Händler aus Ober- und Mittelitalien gut verkaufen konnte. Deswegen hat man die Böcke im Hochsommer zur Herde gebracht, in der Hoffnung, dass die Goaße rechtzeitig pockig werden und nicht umpockn, denn dann musste man sie ein zweites Mal zum Bock lassen und dann wurden die Kitze zu spät geboren. Im Zusammenhang mit dem Verhalten des Bockes in der Brunft gibt es einen interessanten Ausdruck, nämlich pleppern. Es bedeutet sonst so viel wie ‘plappern, schnattern’, aber hier steht es für das Meckern des Bockes gleichzeitig mit dem, was man fachsprachlich Flennen nennt, nämlich das Aufstülpen der Oberlippe, um besser wahrzunehmen, ob Ziegen aufnahmebereit sind.
Nicht nur kindersprachlich hieß der Bock auch Wotzer, so wie der Berg bei uns auch heißt, der standardsprachlich Botzer genannt wird, was von den Namensforschern allerdings anders gedeutet wird (siehe Geländenamen).
Von den Kitzen stammte auch das Kitzrenne, das war der Magen geschlachteter Kitze, den man für die Gerinnung der Milch in der Käseproduktion benötigte. Bei den Kitzen hatte auch der Tiisl, der sonst für jede Art von Unpässlichkeit bei Mensch und Tier gilt, eine besondere Bedeutung. Denn bei kleinen Kitzen trat gelegentlich eine allgemeine Lähmungserscheinung auf. Diesen Kitztiisl heilte man mit einer Rosskur: man tauchte sie in das eiskalte Brunnenwasser und wickelte sie danach in eine Decke. Nach kurzer Zeit sprangen sie wieder herum.
Die Kitze wurden, genauso wie die Kälber, eine Zeitlang – aber natürlich nicht so lange – ggsaagg (gesäugt). Behalten wurden so viele Gittiler (weibliche Kitze), wie man brauchte, um die Herde in der richtigen Zahl zu erhalten. Dazu kamen einige Böcklein, die für die Zucht gebraucht wurden, von denen manche aber auch schon im zweiten Sommer geschlachtet wurden, bevor sie anfingen zu joogn (in der Brunft sein), weil sie danach ihren Geruch so voll entwickeln, also pockilin, dass man sie nicht mehr gern schlachtet. Deswegen wird auch heute noch im Passeier das Pockine traditionell um den Hoach[i]nserfrauintoog (Maria Himmelfahrt) gegessen. Die für die Zucht ausersehenen Böcke wurden nicht kastriert, sondern blieben gånz und wurden dann zur Ziegenherde gebracht. Dabei musste man nachrechnen, auf welches Datum das nächste Osterfest fiel, denn wenn die Kitze bis dahin gerade richtig waren, konnte man sie am besten verkaufen, wie bereits erwähnt. Entsprechend dem Joorkålb beim Rind hießen die einjährigen Tiere beim Happ Jaarling.
Andere Böcke wurden oft rechtzeitig kastriert, indem sie oogizouchn
oder gikluppit wurden. Bei ersterem Verfahren wurden mit einer Schnur
die Samenstränge gereckt und die Hoden abgetötet, beim Letzteren wurden
sie abgeklemmt. Dadurch wurde der Bock zum Minnich oder Miinich. Das
Wort stammt übrigens vom selben lateinischen Wort monacus
ab, wie
“Mönch”. Nach zwei Jahren wurden auch die Minniche geschlachtet und
das Fleisch wurde meist geselcht wie auch jenes von geschlachteten
Schafen, damit man auch das ganze Jahr über Fleisch hatte. Das Fleisch
wurde zuerst in Henkl gehackt, das waren handgroße Stücke, die in der
Mitte eingehackt wurden, sodass man sie gut aufhängen konnte. Zuvor
wurden sie jedoch im Fleischkübel ggsuurt (in Salzlake gelegt) und
dann, meist auf einem Ggårgger (einer Stange mit kreuzweise
eingesetzten Sprossen), in den Kamin gehängt. Im Spätwinter gab es dann
oft Fleischsuppe, wobei immer noch etwas von dem Kaminruß abgeschöpft
werden musste, bevor sie auf den Tisch kam. Auch für die Gerstsuppe war
das Selchfleisch gut geeignet, und wenn irgendwann im Spätsommer der
Speck knapp wurde oder gar ausging, wurden auch Knödel mit dem
Ggselchtn gekocht.
Die Kitze, die gezüchtet wurden, hat man, nachdem sie ggspeent (entwöhnt) worden waren, im Frühsommer in die Berge gebracht, wo sie zusammen mit jenen des Vorjahres als Galtling (Kleinvieh, das nicht Milch gab) meist in kleinen Gruppen umherzogen. Nur gelegentlich im Sommer ging jemand zin Fiich schaugn, und wenn man dachte, dass sie salzig (an Salzmangel leidend) waren, wurden sie mit etwas Salz und Miëte oder Lecke (Kraftfutter) an einer Salze (Steinplatte, auf die Salz gestreut wurde) versorgt. Erst im Herbst wurden sie wieder geholt und zur Ziegenherde gegeben oder in den Stall gebracht. Ein weibliches Tier hieß Spouche oder Ggspouche, sobald es geschlechtsreif geworden war. Obwohl diese Tiere kletterten wie die Gämsen, kam es gelegentlich vor, dass eines abstürzte, einer Lawine oder dem Steinschlag zum Opfer fiel.
Für die Ziegenherde gab es einen eigenen Goaßer. Wenn mehrere Bauern in einem Weiler zusammen wohnten, hatten sie ihn auch gemeinsam. Er ging dann eine Woche beim einen und eine Woche beim andern in die Kost. In Saltnuss gingen die Goaße meist ein Jahr ins Pirgstuën und Hoachmood und das andere Jahr waren ihre Weidegebiete Spaatlaite, Prånt und Rossgruëbm, also in die zwoaschiërign Maader (jedes zweite Jahr gemähte Bergwiesen) und die angrenzenden Weiden. An sehr heißen Tagen im Hochsommer haben die Ziegen sich oft neben einem Goodn (Heuschuppen) oder einem großen Baum aufgehalten, um zu schaatnin. Dem Goaßer jedoch wurde strengstens verboten die Herde zu stalln, d.h. sie sehr eng zusammen zu hüten. Auch sollten sich die Ziegen sehr wenig im Wald aufhalten. Abgesehen von den Verbissschäden, die sie verursachen, sind sowohl die frischen Lärchenzweige als auch die Pilze, die sie fressen, dem Geschmack der Ziegenmilch abträglich.
Die Ziegen lieferten den ganzen Sommer über die Milch zum Essen, sodass man die guëte Kuhmilch dazu verwenden konnte, so viel Schmålz wie möglich zu produzieren und es für den Winter inzisiëdn (einzukochen), denn in dieser Zeit war man zum Kochen aufs inggsoutnine Schmålz angewiesen. Übrigens haben Schmålz und Putter im Dialekt eine ganz andere Bedeutung als im Standard. Putter steht nämlich für ‘Schlagrahm’ oder ‘Schlagsahne’ und Schmålz für ‘Butter’. Das, was gemeinhin als Schmalz bezeichnet wird, ist bei uns Speckschmålz oder Schwainfettn. Zu den Zwischenmahlzeiten Hålbmittoog und Marende wurde im Sommer zum Brot nur Goaßmilch gegessen, aber auch zu den Hauptmahlzeiten. Beim Forbmiss gab es nämlich zuerst Prennsuppe, dann Muës, und da galt: an Lëffl Muës, an Lëffl Milch, und auch zu Mittag aß man nach jedem Löffel Riibl einen Löffel Milch. Sogar das Mus selbst wurde im Sommer zum größten Teil mit Ziegenmilch gekocht.
Für die Färbung von Ziegen gibt es besondere Farbbezeichnungen, die z.T. sonst nicht vorkommen. Wenn das Fell größere verschiedenfarbige Flecken aufweist, sind die Tiere scheckit, was ja auch für das Fleckvieh gilt. Ein ganz besonderes Farbwort ist gånsit, das in verschiedenen Tönungen vorkommen kann: schwårz-gånsit, ploob-gånsit, pråntlt-gånsit, ferprennt-gånsit. Die Wörter bezeichnen ein Fell, das zur Hälfte weiß ist und zur andern Hälfte eine entsprechende Färbung aufweist.
Als pråntlt wird eine Farbmischung bezeichnet, die zwischen aschgrau und sandfarben liegt. Eine solche Ziege kann dann auch liebevoll Prantile genannt werden. Straalit oder stroolit ist eine Ziege, die helle Streifen unter den Augen hat. So wie gånsit kann auch stroolit mit allen anderen Fellfarben kombiniert werden, also pråntlt-stroolit, schwårz-stroolit usw. Als ferprennt wird ein hellbraunes Fell bezeichnet. Wie fein die Unterscheidungen sein können, zeigt das Wort stichlhaarig. Es beschreibt das Fell einer Ziege, dessen Blau mit einzelnen weißen Haaren durchsetzt ist. Weiters kann das Fell gelf (mit kurzen, glatten Haaren), långzottlt (mit langen Haaren) oder porschtig (struppig) sein. Die Borsten entlang der Rückenlinie der Ziegen sind das Iiberhoor. Schließlich gibt es auch plasslte Tiere, wenn sie eben einen Plass, also eine Blesse, einen weißen Stirnfleck, aufweisen. All diese Farbbezeichnungen sucht man vergebens in den Wörterbüchern anderer Dialekte. Ich denke, dass sie im Passeier so entstanden sind, weil hier die Ziegenhaltung zu einer besonderen Kultur entwickelt worden ist, wo spezielle äußere Merkmale auch gezielt gezüchtet werden. Daher wird man bei uns auch selten muttlte (hornlose) Tiere zu sehen bekommen.
Die Schafe wurden, wie bereits angedeutet, für die Fleisch- und
Wollproduktion gehalten. Wenn eine Ggërre oder Ëibe gilempert hat,
gab es oft zwei Lampler. Bei Schafen muss es manchmal Schwergeburten
gegeben haben, denn es gab den Vers: Lemperggërre, Lemperggërre, si
derlemperts nit … Aber man sagte auch: er derlemperts nit, wenn
jemand mit einer Arbeit nicht weiterkam, oder sii sains nit
aweckderlempert, wenn Leute sich nicht entschließen konnten das
Gasthaus zu verlassen. Das Wort Ëibe für das Mutterschaf kennen heute
nur mehr wenige. Es ist jedoch ein altes germanisches Wort. Es heißt
schon in althochdeutscher Zeit awi
oder ewe
, mittelhochdeutsch öuwe
, und
auch im Englischen schreibt man dafür noch ewe
, allerdings spricht man
es da ganz anders aus (eben englisch: juu).
Man hat so viele Lämmer giziiglt wie möglich, denn die waren leicht zu
halten. Die im Frühling geborenen Lämmer, Langislemper, gingen mit den
Muttertieren in die Berge und kamen als halb erwachsene Tiere im Herbst
zurück, und die Hërbischtlemper wurden so wie so lange Zeit gesäugt.
Die jungen Wiider wurden zum Großteil kastriert, nach derselben
Technik wie die Böcke, und hießen dann Ggstraun. Sie hießen schon im
Mittelhochdeutschen kastrûn
und das Wort kommt ebenso wie der Minnich
aus dem Mittellateinischen, nämlich von castronus
oder castrunus
, in
denen natürlich das Wort “kastrieren” enthalten ist.
Zum Scheren der Tiere gab es eine eigene Schoofschaare mit federndem Stahlbügel. Über die Verarbeitung der Wolle wird an anderer Stelle noch die Rede sein.
Als vor einigen Jahren sehr viel von BSE oder Rinderwahnsinn die Rede war, da sagten die Bauern bei uns: “Das ist so etwas wie der Augståll.” Das war eine Krankheit, die oft Ziegen und Schafe befiel, Letztere vor allem, wenn sie im selben Stall wie die Rinder untergebracht waren. Ein untrügliches Zeichen für diese Krankheit war, dass ihnen der Indruck, das zum Wiederkäuen aufgestoßene Futter, in den Kopf und die Nase gepresst wurde. Möglicherweise war es eine Hirnhautentzündung. Manchmal wurden Schafe oder Ziegen auch vom Wurbm befallen, der sich zwischen ihren Klauen einnistete.
Schafe waren nur schwarz oder weiß, und die graue Farbe der Saarner (Strickjacken), Faischtling (Handschuhe) und Socken wurde durch die Mischung beider Farben beim Kårtn (Kardätschen) und Spinnen der Wolle erzeugt.
Fåckn
Das Wort Schwain gilt im Passeier nicht für die Vierbeiner, sondern es wird nur als Schimpfwort verwendet; die entsprechenden Tiere sind bei uns allemal Fåckn. Das Fleisch davon wird allerdings Schwainis genannt und es gibt natürlich den Schwainsprootn im Gasthaus. Die Jungen sind Fackler, denn auch das Wort “Ferkel” gibt es nicht. Die Fackler wurden, da nur wenige Bauern selber Schweine züchteten, im Frühjahr auf einem Markt gekauft. Für die Kinder waren die Schweine di Nåtscher und die Ferkel di Natscherler. Die männlichen Tiere wurden ggschniitn (kastriert) und hießen dann Peatschn. Nur wer züchten wollte, hielt sich einen Peerfåcke (Zuchteber) und eine Facklsau.
Die Schweine wurden mit Ggspuële gefüttert. Das waren die Essensreste, vor allem die, welche man noch vor dem richtigen Oospiëln (Abwasch) aus den Töpfen und Schüsseln gespült hat und die in der Ggspuëlkåndl aufbewahrt wurden. Dazu kamen bei uns immer einige Kellen voll inggsoutnine Plerchn. Das waren die Stängel und Blätter des Alpenampfers, der in den fetten Wiesen unter unserem Haus reichlich wuchs, und die nicht etwa abgeschnitten wurden, sondern die wir im Sommer aus der Erde ziehen mussten, denn Plerchn ziëchn war auch Kinderarbeit. Sie wurden dann mit der Ggsoutmaschiin (Häckselmaschine für Grünfutter) kurz geschnitten, überbrüht und in Fässern im Kellergang vergoren aufbewahrt. Dazu kamen die Fåckneertëpfl (Kartoffeln für die Schweine). Bereits beim Errtëpflgroobm (Erdäpfelernte) wurden alle kleinen Knollen in einen eigenen Korb gegeben und dann im Keller in einem entsprechenden Kotter (Bretterverschlag) aufbewahrt. Diese Mischung aus Grünfutter und Erdäpfeln war die Voraussetzung für einen guten, schön durchzogenen Speck. Heute vergessen die Leute oft, dass Würzen und Selchen nur Kosmetik ist, wenn die Schweine nicht entsprechend gefüttert worden sind. Josef Ennemoser beschreibt, wie man damals noch im Sommer viele Schweine auf den Almen auftrieb und mit Kaawåsser (Molke) mästete. Und in Schenna weiß man auch noch, dass auf der Oberen Schenneralm den Sommer über ein Fåckner beschäftigt war. Das war zu meiner Zeit schon nicht mehr der Fall.
Bei uns verbrachten die Schweine nur wenig Zeit im Freien, aber es gab eine Fåcknpuite (Auslauf für die Schweine) in Hausnähe, wo sie gelegentlich graben durften.
Kleinere Haustiere
Jeder Bauer hielt sich so viele Haushühner, die im Dialekt einfach Hennin heißen, die es brauchte, um den Bedarf an Eiern zu decken, die man vor allem für die Knödel und den Riibl und gelegentlich für einen Turtn brauchte. Oar’in Schmålz oder Oxnaugn (Spiegeleier) hat man selten gegessen und hart gekochte Eier hat man am ehesten auf Touren mitgenommen. Hühnerfleisch war streng verpönt. Als mein Großvater schwer erkrankt war, kochte meine Mutter ihm eine Hühnersuppe und er lobte sie sehr. Als sie ihm jedoch erklärte, was es war, soll er einen fürchterlichen Zornesausbruch gehabt haben.
Die Hühner wurden vornehmlich mit überbrühten Palln (Heublumen) gefüttert, die beim täglichen Aumåchn (Vorbereiten der Futterrationen) fürs Vieh abfielen und im Pseechkorb (großer Stehkorb) aufbewahrt wurden. Als Hennintroug diente ein langer Uësch (Futterrinne) mit einem Handgriff über die ganze Länge.
Manche Bauern kauften die Piisiler (Hühnchen) oder erstanden sie im Tauschgeschäft, aber viele ließen eine Pruëthenne huckn (brüten). Dann gab es den grausamen Spruch: Di Pulliler khåltmer und in die Hoon draanmer gaalign in Kroogn um (die weiblichen Küken behalten wir und den Hähnen recken wir irgendwann den Hals).
Im Nest, in das die Eier gelegt werden sollten, lag immer das Pilgoa (nachgemachtes Ei). Ab und zu legte eine Henne auch a ggschërfts Oa (Ei ohne Schale), dann wusste man, dass sie an Kalkmangel litt. Die Bezeichnung ggschërfts Oa galt allerdings auch für eine überempfindliche Person.
Eine besondere Farbbezeichnung gibt es bei Hühnern, nämlich gireeblt, für ein graumeliertes Federkleid, eigentlich eine Mischung aus dunkel- und hellgrauen Flecken. Ob es mit Rebhuhn etwas zu tun hat, dessen Federn eine dunkel- und hellbraune Zeichnung haben, ist schwer zu sagen.
Ich glaube zwar nicht, dass unsere bairischen Vorfahren die Hühnerzucht
erst von den romanischen Alpenbewohnern übernommen haben, aber es ist
doch interessant, dass im ganzen Alpenraum romanischstämmige Begriffe
verbreitet sind: Pulle kommt von ursprünglich lat. pullus
(Jungtier),
spätlat. pulla
(Huhn). Und Piisile kommt von der entsprechenden lat.
Verkleinerungsform (Diminutiv) pusilla
.
Eine Katze gab es praktisch auf jedem Hof, davon zeugte meist das Kåtznschissile (Fressnapf) vor der Küchentür. Hunde hingegen wurden ganz selten gehalten. Auch Hasen waren eine Ausnahme. Wir allerdings hatten einen Hasenstall mit einer Schar Angorahasen, mit deren Wolle die Schulden, die auf dem Hof lagen, abbezahlt wurden.
"Tierisches"
Artikel in dieser Serie:
- Montag, 25. April 2022 - Kålbl, Minnich und Ggërre
- Sonntag, 1. Mai 2022 - Happfiich
- Donnerstag, 5. Mai 2022 - fiirgiën, Perg, Aagrit, Struuzer
- Samstag, 7. Mai 2022 - Kiinighoose, Stoaßgair, Graatsche
- Samstag, 14. Mai 2022 - Saufiich, Joorkålb, Jochgair, Kåtznloatern